Schulaufbau und Schulgeschichte der Goetheschule Mügeln

Die Goetheschule befindet sich in Mügeln, im Kreis Nordsachsen. Hier können die Schüler von der 5. bis zur 10. Klasse lernen. Momentan wird die Schule von ca. 240 Schülern besucht, die zum Teil aus der Stadt Mügeln selbst, oder aus 20 umliegenden Orten bzw. Ortsteilen kommen (Naundorf, Oschatz, Wermsdorf, Ostrau, Sornzig,…). Schüler, die nicht in Mügeln wohnen, werden jeden Morgen entweder mit einem Bus abgeholt und zur Schule gebracht oder sie nutzen den Linienbus. Es fahren am Morgen und am Nachmittag drei verschiedene Busse eines Privatunternehmens und bringen die Schüler gegen 7 Uhr direkt vor die Schule bzw. holen sie dort ab. Verschiedene Linienbusse können ebenfalls von den Schülern genutzt werden um sicher zur Schule zu gelangen.

Generell gliedert sich die Goetheschule, wie jede Oberschule in Sachsen, in Haupt- und Realschulbildungsgang. Diese Trennung wird ab Klasse 7 bis Klasse 9 vollzogen. Dabei werden die Schüler in den Differenzierungsfächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Physik, Chemie getrennt unterrichtet und erhalten somit individuelle Förderung. An der Schule unterrichten im Moment 21 Lehrer. Die Schule selbst besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude und einer angrenzenden Turnhalle. Der Sportplatz befindet sich einige Gehminuten entfernt. Im Erdgeschoss befinden sich das Sekretariat, das Lehrerzimmer, zwei Unterrichtsräume, zwei gut ausgestattete Computerkabinette und die Küche. Im Keller der Schule findet man den Speiseraum mit Essensausgabe sowie Werk- und Technikräume. In der ersten und zweiten Etage befinden sich Klassenzimmer und die Fachkabinette für Physik, Chemie und Biologie. Über eine Aula verfügt die Schule nicht mehr. Diese wurde zu einem Klassenzimmer umgestaltet. Die Unterrichtsräume sind mit einem Overheadprojektor und einem Beamer ausgestattet.

 Das Schulhaus selbst hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. An der Nordseite des Gebäudes prangt, deutlich zu sehen, ein Spruch aus einem der ältesten Bücher der Welt, der Bibel. Dort heißt es: „Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.“ Diesen Satz haben die Stadtväter vor über 130 Jahren an die Fassade der neu gebauten Schule meißeln lassen. Sie diente damals, nach 16 monatiger Bauzeit, als Bürgerschule und verbesserte die Lernsituation erheblich.

Seit 1886 erfolgte der Lehrbetrieb mit einigen Unterbrechungen. Die Schule wurde 1912 für einige Wochen als Lazarett genutzt. Im September des gleichen Jahres statteten Kaiser Wilhelm II. und Graf Zeppelin der Schule einen Besuch ab. Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Schulgebäude von der Roten Armee in Beschlag genommen und als Quartier genutzt. Der Unterricht begann wieder im Oktober 1945. Im Jahre 1949, zum 200. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe wurde der Schule und der angrenzenden Straße sein Name verliehen. Goethe selbst war zwar nie in Mügeln, aber sein Grundgedanke von humanistischer Bildung ist seither fest mit der Schule verbunden. Eine Büste des großen Dichters hat seit langem einen Ehrenplatz im Haus. Sieben Jahre nach dieser Namensverleihung erfolgte die Umgestaltung zur zehnklassigen Polytechnischen Oberschule. Mit ihren guten Ergebnissen im Unterricht, vielfältigen Angeboten an Arbeitsgemeinschaften, sportlichen Erfolgen und einer soliden poly-technischen Ausbildung der Schüler nahm die Goetheschule immer einen sehr guten Platz unter den Schulen im damaligen Kreis Oschatz ein. Auch nach der Umgestaltung zur Mittelschule im Jahre 1992 konnte die Goetheschule auf diesen guten Traditionen aufbauen und sie gleichzeitig ausbauen. Mitte der neunziger Jahre erfolgte dann erneut eine Unterbrechung und Verlagerung des Lehrbetriebes. Mit einem finanziellen Aufwand von über 4 Millionen DM wurde das Haus saniert. Der Unterricht fand zu der Zeit an den unterschiedlichsten Orten statt. Bei dieser kompletten Sanierung wurden neue Fenster und Türen eingesetzt und das Dach sowie die Heizungsanlage erneuert. Im gesamten Gebäude wurde Teppich ausgelegt. Die Kellerräume können seither für schulische Zwecke genutzt werden. Gleichzeitig wurden die beiden Informatikkabinette, Vorbereitungszimmer, der Speisesaal und die Hausmeisterwerkstatt ausgebaut. Durch diese Investition wurde zum einen ein entscheidender Grundstein für den Erhalt dieser Bildungseinrichtung gelegt, zum anderen aber auch die Voraussetzungen für die Goetheschule und ihrer drei Profile (sprachliches, soziales und wirtschaftliches) verbessert.

Die Goetheschule hat als Oberschule den Auftrag, die Kinder und Jugendlichen der Region gut auf den Start ins Leben vorzubereiten. Auf verschiedenen Ebenen wird an dieser Aufgabe gearbeitet. Im schulischen Bereich steht die Erziehung der Schüler zu Fleiß, Ordnung, Disziplin und Ausdauer im Vordergrund. Dabei soll vor allem die Eigeninitiative gefördert werden. Seit einigen Jahren kommt der Entwicklung der Medienkompetenz eine immer größer werdende Rolle zu. Auf der außerunterrichtlichen Ebene sollen die Schüler Gemeinsamkeit und Gemeinschaft erleben und erlernen. Diese Möglichkeit bieten besonders Wandertage, Klassenfahrten oder Veranstaltungen, aber auch das GTA Programm und diverse Projekte. Im sozialen Bereich bemüht man sich sehr den Teamgeist der Schüler zu entwickeln bzw. auszubauen. Auch an der Kritikfähigkeit und der Akzeptanz innerhalb der Klasse wird gearbeitet. Ziel dieser Stärkung ist die Entwicklung einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts, der Achtung, Toleranz und des Vertrauens.